Um mit der JCself-Maschine zu komponieren, werden unter Optionen, Statusmaschine konfigurieren, Main
- Kaskadeneffekte
- Schleifeneffekte
- Geschwindigkeitseffekte
- Transposition
- Melodieeffekte
angesteuert.
Diese Effekte werden von JCself durch folgende stochastische Methode initiiert:
Wenn eine bestimmte Anzahl von Ereignissen eingetreten ist, werden diese Effekte ggf. „ausgelöst“. Das betreffende Ereignis ist hier das Erscheinen eines Wertes -aus der Parallelfolge (siehe unter Tondauer die Option Schatten) - in der Auswahlmenge.
In dem Feld Bereich bedeutet die eingegebene Ziffer die Anzahl der Elemente aus der sog. Auswahlmenge. Dabei ist zu beachten, dass JCself diese aus der Auswahlmenge der Parallelfolge zufällig auswählt. Wenn JCself eine in dem Feld Schwellenwert angegebene Anzahl nacheinander auftretender Wiederholungen des höchsten Wertes (oder irgendeinem Wert aus der Menge) erreicht, werden die oben bezeichneten Effekte initiiert und zusätzliches Tonmaterial wird in die Tonfolge eingebunden.
Anmerkung: die stochastische Entwicklung wird durch die Initiierung der Statusmaschine künstlich beeinflusst, d. h., dass die Töne, die JCself durch die Statusmaschine errechnet, nach ihrem Erscheinen größere Wahrscheinlichkeiten ihrer Wiederholungen haben.
Unter Kaskadeneffekt wird eine Folge von Tönen in gleichen Abständen in gleicher Richtung (mit gleichen gerichteten Intervallen) bezeichnet. Das Intervall kann in den Feldern Schritt nach oben und Schritt nach unten bestimmt werden. Die einzugebende Ziffer bedeutet die Anzahl der Halbtonschritte, deren Summe das Intervall ergibt. Die Anzahl der „Schritte“ werden in dem Feld Anzahl bestimmt.
Unter Schleifeneffekte wird die Wiederholung einer bestimmten von JCself generierten Tonfolge bezeichnet (Loop). In dem Feld Schleifentiefe wird die Anzahl der zu wiederholenden Töne eingegeben, in dem Feld Schleifenwiederholung die Anzahl der Wiederholungen.
Wird das Feld Permutation aktiviert, werden lediglich die Tonhöhen wiederholt und auf die anderen Eigenschaften der Töne, die in ihrer Gestalt nicht überschrieben werden, „aufgesattelt“. Ansonsten wird die Tonfolge mit all ihren Eigenschaften genau wiederholt.
Wird das Feld Benutze Schleifenfehler aktiviert, wird ein in der laufenden Programmierarbeit aufgetretener Fehler aktiviert, deren Ursache und Wirkung nicht ergründet wurde. Die Ergebnisse, die JCself mit diesem Fehler erzielt, wurden von Nils Kay und Peter Heeren aber für schön erklärt und sie beschlossen, anderen Komponisten, die mit JCself arbeiten wollen, diesen Fehler nicht vorzuenthalten. Sie lehnen es aber ab, u. a. für die Aktivierung dieses Feldes die Verantwortung zu tragen.
Unter Geschwindigkeitseffekt wird ggf. die Veränderung des Tempos bezeichnet. Der Bereich, in dem die Tempoveränderungen stattfinden sollen, wird in den Feldern Min. Tempo und Max. Tempo eingegrenzt. Die einzugebene Ziffer bedeutet den Wert des Metrums nach Mälzel. Die Veränderung des Tempos wird ebenfalls in Mälzelmaßeinheiten angegeben. Ob dieser Wert addiert, oder subtrahiert wird, wird zufällig entschieden.
Bei Aktivierung des Feldes Transposition werden die Töne, die JCself errechnet, transponiert. Die einzugebene Ziffer gibt den Bereich (in Halbtonschritten) an, in dem die Transpositionen stattfinden sollen. Wird z. B. in dem Feld Plus Noten die Ziffer 4 eingegeben, bedeutet dies, dass JCself bei Auslösung der Transposition entweder um eine kleine Sekunde (1), um eine große Sekunde (2), um eine kleine Terz (3), oder um eine große Terz (4) aufwärts transponieren kann, worüber der Zufall entscheidet. Diese Transposition hat bis zur nächsten Auslösung Gültigkeit. Diese bewirkt dann eine erneute Transposition um das entsprechende Intervall von der vorausgehenden Lage aus betrachtet. Entsprechendes gilt für das Eingabefeld Minus Noten.
Wenn die transponierten Töne aus dem eingegebenen Frequenzbereich fallen, so werden diese von JCself gelöscht.
Man beachte, dass Jcself den ursprünglichen Wert für die Wahrscheinlichkeitsverteilung speichert.
Wenn die Funktion Melodieeffekt aktiviert wird, komponiert JCself zu seiner Tonfolge eine Melodie. (Dies ist nur möglich, wenn sie zusammen mit dem Feld 12 temperierte Noten aktiviert wird.) Für den Melodieeffekt können unabhängige Werte in die Eingabefelder Anzahl und Schwellenwert eingegeben werden.
Erläuterungen:
Der Ton der Melodie wird so lange angehalten, bis der nächste initiiert wird. (Der Betrag im Feld Verlängerung bezieht sich auch auf den Melodieton, auch dieser wird also verlängert.)
Dabei kann als Melodieton nur derjenige ausgewählt werden, der zu dem "Grundton" im Intervall der Prime, kleine und große Terz, Quinte und kleine und große Sexte steht.
Aus der Schattenfolge (siehe unter Tondauer die Option Schatten) wird die Differenz zwischen dem bislang aufgetretenen höchsten Wert und dem aktuellen Wert ermittelt. Diese wird dann ausgerichtet und in 6 Abschnitte geteilt, denen jeweils ein Intervall zugeordnet wird.
Die Melodie besteht aus Tönen, die zueinander in möglichst kleinen Intervallen stehen, also in der sog. „Horizontalen“.
Der Bereich der Töne, aus denen die Melodie besteht, ist im Umfang eingegrenzt.
Die Klangfarbe des Melodietones wird im 8. Instrument festgelegt (siehe Klangfarbe unter Komposition).
Die jeweiligen Lautstärken der Melodietöne werden durch die Schattengenierung (siehe unter Tondauer die Option Schatten) ermittelt. Ebenso wir eine Verzögerung des Tonbeginns zum "Grundton" von der Schattengenerierung abhängig gemacht: je näher der aktuelle Wert am aktual höchsten Wert ist, desto geringer ist diese Verzögerung.