JCself wird zur Erzeugung einer   MIDI-Datei oder einer orchestra- und score-Datei für die   weitere Verarbeitung mit dem Programm Csound verwendet.
   
   In einem iterativen Prozess ermittelt JCself nach dem Prinzip Zufall und Auswahl Werte.
Die  Auswahl eines Wertes verändert die  Wahrscheinlichkeit der Auswahl  der folgenden   Werte; je häufiger  nämlich ein bestimmter Wert errechnet    wird, desto größer ist die  Wahrscheinlichkeit seiner Wiederholung.
Diese   Werte werden dann Eigenschaften von Tönen zugeordnet.
Der Komponist gibt die Rahmenbedingungen vor, nach denen JCself dann eigenständig komponiert. Sie betreffen die möglichen Eigenschaften der Töne und die Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Die  Verteilung der Wahrscheinlichkeiten   für das Erscheinen der Werte  formatiert sich von selbst, während   das Programm läuft. Im Zuge der  Selbstorganisation bilden sich synergetische Strukturen.
Die jeweilig errechneten Werte sind den Tonhöhen (in Hz) der   jeweiligen Töne zugeordnet.
Die anderen Eigenschaften des Tones,   nämlich Tondauer, Lautstärke, Stereoeffekte, ggf. Mehrstimmigkeit   und ggf. ein zusätzlicher „Nachbarton“ (Akkord) werden durch   den Bezug des aktuellen Wertes zu dem bislang höchsten Wertes ermittelt. Je näher nämlich der aktuell   errechnete Wert an dem bis dahin häufigsten Wert Frequenz liegt,
- desto kürzer,
 - desto lauter,
 - desto mittiger klingt er - ein stereophones   Lautsprecherpaar vorausgesetzt-,
 
außerdem wird der Ton
- von desto mehr Stimmen „umrahmt“und
 - desto „konsonanter“ ist ggf. sein Zweiklangston (siehe Kontrapunkt).
 
JCself ermittelt die Differenz zwischen dem   bislang häufigsten Wert und dem aktuellen und leitet davon die Dauer und   die Lautstärke ab.
   Bei der Verteilung auf die Lautsprecher (Panning) wird außerdem   berücksichtigt, ob der aktuelle Wert kleiner (linkslastig) oder   größer (rechtslastig) als der bislang häufigste ist.

JCself zeigt eine 2- oder 3-dimensionale   Tabelle, deren Wertebereich, der den Frequenzbereich (Minimum Frequenz   und Maximum Frequenz) darstellt, vom Komponisten vorher definiert   worden ist (s.u.).
Die Spalten der Tabelle stellen die   Frequenzwerte oder einen Bereich von Frequenzwerten (in Hz) dar.
Der aktuelle Wert, den JCself ermittelt,   wird in die Tabelle durch einen blauen Pfeil angezeigt.
Dieser hinterlässt einen Eintrag in der entsprechenden Tabellenspalte. Die Saatfrequenz wird mit einem grünen Pfeil, der aktual höchste Wert wird mit einem schwarzen gekennzeichnet.
Die Tabelle wird normalisiert, d.h. immer der häufigste Wert   umspannt die volle Höhe der Tabelle.
 
Zusätzliches   Tonmaterial, wie Melodie, bestimmte  Kaskaden, Schleifen und die   Veränderung des Tempos werden  nach einer weiteren stochastischen Methode  ausgelöst (siehe Maschine unter Komposition).